Oberwetz

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Luftaufnahme des Ortsteils Oberwetz
Luftaufnahme Oberwetz


Das Geheimnis der Vorgeschichte von Oberwetz konnte durch Funde, die bei der Ausgrabung eines Hügelgrabes in unmittelbarer Ortsnähe zu Tage kamen, gelüftet werden. Demnach wurde diese Gegend bereits lange vor der schriftlichen Ersterwähnung des Ortes von Kelten besiedelt, denn das Grab kann mit großer Wahrscheinlichkeit der beginnenden Eisenzeit um 800 v. Chr. zugeordnet werden. Erstmalig urkundlich erwähnt wird Oberwetz - wie auch Niederwetz - im Jahre 832 unter der Bezeichnung „Wettiffa" (Wetz). Durch Urkunden ist belegt, dass in Oberwetz zwischen 1261 und 1307 eine Kirche existiert haben muss, die Johannes dem Täufer geweiht war, was wiederum ein wesentlich höheres Alter der Kirche vermuten lässt. In Bezug auf das Schulwesen zeigt Oberwetz bereits 1691 Vorbildcharakter, denn schon damals verfügten die Bewohner über eine Art „Schulverband", mittels welchem Kinder aus Oberquembach, Griedelbach und Oberwetz gemeinsam in einer Schule unterrichtet wurden. Ein verheerendes Ereignis stellte ein großer Brand im Jahre 1718 dar, dem fast alle Gebäude des Ortes zum Opfer fielen. Um in der Zukunft bei einer erneuten Feuersbrunst genügend Löschwasser zur Verfügung zu haben, erfolgte der Wiederaufbau des Dorfes in der Nähe des Wetzbaches. Heute stellt der alte Ortskern von Oberwetz eine besondere Attraktion dar, zählt er doch zu den am Besten erhaltenen im südlichen Lahn-Dill-Kreis.

Alter Ortskern Oberwetz
Das Rückgrat des sehenswerten alten Ortskerns wird durch die Rheinfelser Straße gebildet. An ihr liegen nicht nur zahlreiche Hofanlagen des 18. und 19. Jahrhunderts mit überbauten Torfahrten und Hüttenberger Toren, sondern auch öffentliche und gemeinschaftliche Bauten, wie das Pfarrhaus, die Schule, das Spritzenhaus und das Backhaus. Im Süden des Ortes ist die entlang des Wetzbaches gelegene Hausgartenzone - bis auf wenige Einbrüche - noch wunderbar erhalten. Von hier aus ist auch der Scheunenkranz sehr gut erkennbar.

Napoleonstock
Angeblich verdankt dieser Gedenkstein seinen Namen einem Besuch Napoleons, der sich auf dem Rückzug von Russland hier mit seinen Soldaten ausgeruht haben soll. Geschichtlich belegt ist dies jedoch nicht. Allerdings steht fest, dass sich französische Soldaten während der Revolutionszeit in Oberwetz aufhielten.

Köhlerberg
Mit einer Höhe von 423 Metern zählt der Köhlerberg als höchste Erhebung der Gemeinde Schöffengrund. Von hier aus darf eine faszinierende Rundumsicht in alle Himmelsrichtungen genossen werden.

Hügelgräber
Es ist bewiesen, dass in Oberwetz oder der unmittelbaren Umgebung bereits lange Zeit vor der erstmaligen schriftlichen Erwähnung des Dorfes Menschen ansässig waren. Hiervon zeugen unter anderem die in der Gemarkung zahlreich vorhandenen Hügelgräber - in der Mundart auch „Keppel" genannt. 47 Hügelgräber, die aus der Hallstattzeit (750 bis 450 v. Chr.) stammen, befinden sich rechts der Oberkleener Straße, ungefähr 300 Meter vom Ortsausgang entfernt. Ein zweites Hügelgräberfeld liegt links der Griedelbacher Straße im „Schmalzstück". Teile der bei Grabungen geborgenen Funde können im Braunfelser Schloss besichtigt werden.